Lidl Final4 2025 - Das Magazin

PATRICK WIENCEK: „POKAL IST POKAL, DA KANN ALLES PASSIEREN“

wir gleich zu Anfang der Saison eine Titelchance weggeworfen. Deswegen sollten wir jetzt auch Demut an den Tag legen und uns freuen, dass wir in Köln dabei sind. Den Rest werden wir sehen. Wie groß ist Ihre Vorfreude auf die „wei- ße Wand“ von THW-Fans in Köln? Patrick Wiencek: Wenn du in einer ausverkauften LANXESS arena spielst, sind das die Momente, für die du als Handballer lebst. Wir kennen diese vier Fanlager in Köln ja aus der Champions League – und ich bin mir sicher, dass wir wieder eine unglaubliche Unter- stützung von der weißen Wand bekom- men. Das beflügelt dich ungemein. Haben Sie sich schon Gedanken über ihr letztes Spiel im THW-Trikot ge- macht? Patrick Wiencek: Ich wurde häufiger gefragt und ich habe mr auch Gedan- ken gemacht, aber ich will das eigent- lich von mir wegschieben. Ich werde so schon vor jedem Heimspiel emotional, wenn dieses Schiffshorn ertönt – da - her will ich mir das letzte Mal jetzt noch gar nicht ausmalen. Vorher gibt es ja auch noch einiges an Aufgaben – und vielleicht auch zu gewinnen.

Bilden seit Jahren den Innenblock des THW: Patrick Wiencek und Hendrik Pekeler

Nach 13 Jahren und 16 Titeln beim THW Kiel beendet der Kreisläufer sei- ne Karriere nach dieser Saison – das Lidl Final4 wird auch daher zum Fami- lientreffen. Wann haben Sie entschieden, dass die- se Saison Ihre letzte sein wird? Patrick Wiencek: Eigentlich erst im Ja- nuar, im Familienurlaub. Ich hatte mir im November, Dezember noch Gedan- ken gemacht, ob ich irgendwo weiter- spielen soll. Handball ist mein Leben, deswegen ist mir diese Entscheidung alles andere als leichtgefallen. Aber ich wollte mit meiner Familie auch in Kiel bleiben nach diesen tollen 13 Jahren. Wir haben uns immer wohl gefühlt hier, und ich bin ja auch schon 36. Sie kamen 2012 zum THW. Hängt diese lange Zeit auch mit der Konstanz auf der Trainerbank zusammen? Sie hatten in 13 Jahren nur zwei Trainer. Patrick Wiencek: Ich bin ein Familien- mensch und ich bin jemand, der gerne Kontinuität hat. Und beides spiegelt sich beim THW Kiel wider – auch auf der Trainerbank. Das hat mir immer ge- fallen. Wenn ich den heutigen Fußball sehe, wo Fünf-Jahres-Verträge unter - schrieben werden und der Spieler nach einem Jahr geht, weil viel Geld auf den Tisch gelegt wird, finde ich das ganz schlimm für den Sport. Der THW Kiel macht vor, dass es anders geht. Der THW tanzt aktuell noch auf drei Hochzeiten – Liga, Pokal und European

League. Welchen Titel würden Sie zum Abschied am liebsten gewinnen, oder gleich alle drei? Patrick Wiencek: Wir müssen beschei- den sein. In der letzten Saison lief es überhaupt nicht gut, da haben wir nichts gewonnen. Jetzt läuft es besser, auch wenn wir in der Liga wieder einige Spiele verloren haben, die man

nicht verlieren darf. Ich freue mich rie- sig, dass wir es end- lich nach Köln ge- schafft und so eine Möglichkeit auf den Pokalsieg haben – zu- mal unser Weg zum Lidl Final4 ein richtig schwie- riger war. Als Kind des Ruhrpotts ist das Final4 fast ein Heimspiel, oder?

Patrick Wiencek: Ja, viele Freunde und Familienmitglieder werden kom- men – und ich freue mich richtig auf dieses Turnier. Ich habe besondere Be- ziehungen zu Köln, unter anderem, weil ich meine Frau dort kennenlernte. Wie schätzen Sie die Chancen ein, den Pott zu holen? Patrick Wiencek: Pokal ist Pokal, da kann alles passieren. In den letzten zwei Jahren war der DHB-Pokal-Wett- bewerb nicht unbedingt unser Freund. Gegen Magdeburg kann man verlieren, aber das Aus zuhause gegen Wetzlar im Vorjahr hat richtig wehgetan. Da haben

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